Radfahren in Deutschland, Unterwegs im Leipziger Neuseenland, Teil 2

Genußradeln an drei Seen im Leipziger Süden

Strecke: ca. 57 km, Rundtour
Tourencharakter: leicht, etwas Ausdauer erforderlich
Dauer: ca. 4 Stunden Fahrzeit

Anstiege: ca. 180 Höhenmeter
Start/Ziel: Leipzig, Stadtzentrum Hauptbahnhof, GPS: N51° 20.656′, E12° 22.759′

Einkehrmöglichkeiten:

Diverse Einkehrmöglichkeiten an der Ostseite des Markkleeberger Sees, hier auch Übernachtung möglich

Tor zum Kees’schen Park
Tor zum Kees’schen Park

Wir beginnen unsere Runde vom Leipziger Hauptbahnhof zunächst mit etwas Sightseeing durch die Innenstadt. Vorbei an Oper, Gewandhaus und Moritzbastei überqueren wir am Neuen Rathaus den Cityring und erreichen nach Durchfahren einer kleinen Grünfläche den Johannapark. Über die Sachsenbrücke passieren wir den Flusslauf der Weißen Elster und tauchen am Wegpunkt N51° 19.718′, E12° 20.887′ nach links in den Leipziger Auewald ein. Ein breiter Asphaltweg führt bis zum Schleußiger Weg, den wir an einer Fußgängerampel überqueren. Wir halten uns links, fahren abermals über die Weiße Elster und biegen unmittelbar nach der Brücke rechts ab. Durch den Wald radeln wir nun bis nach Markkleeberg, unterqueren die Schienen der sogenannten Waldbahn und fahren jenseits der Straße weiter zum Kees`schen Park. Über zwei repräsentative Torhäuser passieren wir den Park. Im Hintergrund ist die Markkleeberger Kirche zu sehen – insgesamt ein schönes Fotomotiv. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte sich das Palmenhaus anschauen oder dem Kinderhospiz Bärenherz einen Besuch abstatten.
Nach Verlassen des Parks biegen wir rechts ab und folgen der schmalen Straße zum Cospudener See. Hier halten wir uns links und fahren auf dem östlichen Seerundweg bis zum Hafen Zöbigker. Vorbei an der Waterfront radeln wir nun durch den Markkleeberger Ortsteil Zöbigker in Richtung Gaschwitz. Dort unterqueren wir die Bahnlinie, überqueren die Hauptstraße und folgen halblinks einem schmaleren Weg, der zum Pleißeradweg führt. Hier biegen wir rechts ab und radeln etwa einen Kilometer in südliche Richtung am Fluss entlang. Am Wegpunkt N51° 15.081′, E12° 22.999′ verlassen wir den Flussradweg nach links und fahren über die Neuseenlandbrücke. Rund einen Kilometer nach der Brücke biegen wir rechts ab und folgen dem asphaltierten Radweg nun auf der Westseite des Markkleeberger Sees. Noch vor dem Schleusenkanal geht es erneut nach rechts zum Bergbau-Technik-Park (GPS: N51° 14.772′, E12° 25.287′). Auf beeindruckende Weise ist hier Tagebaugroßtechnik aus vergangenen Zeiten ausgestellt.

Bergbau-Technik Park am Störmthaler See
Bergbau-Technik Park am Störmthaler See

Inzwischen liegt links von uns der Störmthaler See, den wir nun auf einer bequemen Asphaltstrecke umrunden. Nach einer kurzen Abfahrt erscheinen die Ausflugsziele auf der Magdeborner Halbinsel greifbar nahe, bis zum Vineta Bistro sind jedoch noch über 8 Kilometer zu radeln. Die Ausflugsgaststätte wurde rund um einen ehemaligen Dispatcherturm des Tagebaus angesiedelt. Hier befindet sich auch der Bootssteg, von dem die Ausflüge nach Vineta starten. Das Kunstprojekt mitten auf dem Störmthaler See gilt mit einer Höhe von 15 m derzeit als höchstes schwimmendes Bauwerk auf einem deutschen See und erinnert an die Orte, die dem Braunkohletagebau weichen mussten. Nach einer Rast im Vineta Bistro durchqueren wir das Ferienresort Lagovida. Die Ferienhäuser mit eigenem Strandabschnitt fügen sich harmonisch ins Landschaftsbild ein.
Vom Urlauberdorf folgen wir dem Seenrundweg nun um die Bucht ca. 4,7 Kilometer bis zu einem markanten Aussichtspunkt. Achtung, am Wegpunkt N51° 13.357′, E12° 27.593′ links abbiegen! Auf dem Platz des Aussichtspunktes hoch über dem See kann man sich auf mehreren Informationstafeln über die wechselvolle Geschichte der Umgebung informieren. Im Hintergrund sind die Kühltürme des Kraftwerks Lippendorf zu sehen, das lange Zeit als eines der saubersten Kohlekraftwerke Europas galt. Vom Aussichtspunkt geht es nun moderat bergauf bis zum Örtchen Störmthal, nach dem der See benannt wurde. Auch hier hat man von einer Terrasse einen schönen Blick über den See. Wir folgen dem breiten Fahrweg weiter bergauf und gelangen nach 3,2 Kilometern bei Auenhain zum Markkleeberger See. Schon von weitem hört man die kleinen Bahnen vom Modellbaupark rattern, wo vor allem Eisenbahnbegeisterte auf ihre Kosten kommen (GPS: N51° 15.454′, E12° 25.819′). Mutige können direkt am Seeufer den Kanupark besuchen und mit dem Schlauchboot die Wildwasserbahn testen (GPS: N51° 15.426′, E12° 25.554′).

Lagovida
Lagovida

Entlang des Seeufers gelangen wir nach knapp 3 Kilometern zum Markleeberger Strandbad, wo wir eine letzte Rast einlegen können. Einige hundert Meter weiter biegen wir an den Findlingen und Pollern halbrechts ab, überqueren die Seenallee und fahren über die Möncherei unter der B2 hindurch zum Pleißeradweg. Wir überqueren den Fluss und folgen seinem Lauf auf der linken Seite knapp 500 Meter. An dieser Stelle (GPS: N51° 16.932′, E12° 22.905′) halten wir uns links und durchqueren den Agrapark rund um den Großen Parkteich. Am Wegpunkt N51° 16.958′, E12° 22.867′ präsentiert sich ein wunderschöner Blick auf den Historischen Herfurt’schen Landschaftpark, in dem der Agrapark seinen Ursprung fand. Linker Hand sieht man das Weiße Haus, wo sich ein beliebtes Standesamt befindet.
Kurz vor dem Viadukt der B2/B95 gelangen wir erneut auf den Pleißeradweg (GPS: N51° 17.068′, E12° 22.785′), dem wir nun bis zur Mündung des Flusses in die Weiße Elster folgen. Nach Überqueren des Schleußiger Wegs (GPS: N51° 19.223′, E12° 21.412′) fahren wir nach rechts über die Brücke, um danach gleich links wieder abzubiegen. Vorbei an der Leipziger Pferderennbahn beschließen wir im Johannapark die Radrunde und kehren durch das Stadtzentrum von Leipzig zum Ausgangspunkt der Tour zurück.

Im Agrapark
Im Agrapark

Weitere Hinweise

Sollte das Tor zum Kees’schen Park geschlossen sein, biegt man vor dem Torhaus rechts ab und fährt über den Waldsee „Lauer“ zum Cospudener See.

Eine Abkürzung der Runde ist mit Start/Ziel ab dem Bahnhof Markkleeberg möglich. Vom Leipziger Hauptbahnhof verkehren regelmäßig S-Bahnen dorthin. Die Route ist im GPS-Track, Variante 2, dargestellt und gegenüber der oben beschriebenen Tour ca. 17 Kilometer kürzer. Bei dieser Streckenführung streift man den Kees‘schen Park nur an seiner Südseite.

Vom Hafen in Zöbigker kann man dem Rundweg um den Copudener See weiter folgen und einen Abstecher zur Bistumshöhe machen. Von dem 35 Meter hohen Turm aus Sibirischer Lärche hat man einen fantastischen Ausblick auf die Silhouette von Leipzig und das Neuseenland. Vom Turm fährt man anschließend zurück bis zum Wegpunkt N51° 14.930′, E12° 20.335′ und von hier nach rechts unter der A38 hindurch zum Zwenkauer See. Durch die Neue Harth gelangt man anschließend nach Gaschwitz und am Wegpunkt N51° 15.081′, E12° 22.999′ auf die oben beschriebene Tour, die sich um ca. 6 Kilometer verlängert. Die Runde über die Bistumshöhe ist im GPS-Track, Variante 3 abgebildet.

Nach Umrundung des Störmthaler Sees gelangt man ca. 350 Meter vor der Brücke über die A38 zum Abzweig nach Güldengossa (GPS: N51° 15.265′, E12° 26.360′). Der Ort beherbergt ein sehenswertes Schloss, das sich in Privatbesitz befindet. Im gepflegten Schlosspark kann man einen Kaffee genießen und herrlich relaxen.

Wer auf dem Rückweg noch Kraft hat, dem empfehlen wir bei Überquerung der Seenalle einen Abstecher zum Schloss Markkleeberg mit seinem beeindruckenden Torhaus (GPS: N51° 16.662′ E12° 23.375′). Hier erhält man viele Informationen rund um die Völkerschlacht 1813, die in dieser Gegend ihre entscheidende Wendung erfuhr. Ein weiteres lohnenswertes Ziel in diesem Zusammenhang ist das Torhaus Dölitz, wo sich eine der größten Zinnfigurenausstellungen Deutschlands befindet (GPS: N51° 17.250′, E12° 23.265′).

Ein weiterer lohnenswerter Abstecher führt zum Wildpark Leipzig. Hier können bedrohte einheimische Tiere in ihrer nahezu natürlichen Umgebung beobachtet werden. Auf dem Hinweg gelangt man zum Wildpark am Wegpunkt N51° 18.068′, E12° 21.555′, indem man am Unterstand geradeaus fährt. Schon nach wenigen Metern steht man am Wildschweingehege. Auf dem Rückweg biegt man am Wegpunkt N51° 18.068′, E12° 22.378′ nach links auf die Coburger Straße ab, überquert die Pleiße um danach rechts in den Wildpark zu fahren. Man folgt dem asphaltierten Weg geradeaus ca. 900 Meter und biegt am Unterstellpilz rechts ab. Nach Überquerung der Pleiße (GPS: N51° 18.257′, E12° 21.738′) trifft man auf die oben beschriebene Tour.

Downloads zur Tour:

GPX-Datei
GPX-Datei von/bis Markkleeberg, Variante 2
GPX-Datei über Bistumshöhe, Variante 3
Tourenbeschreibung (PDF)

Das verwendete Kartenmaterial wird unter www.OpenStreetMap.org bereitgestellt.

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